Showdown am nil
ARD dokumentation (2017)
Die deutsche Rakete steigt steil in die Höhe über die Wüste. Ägyptens Diktator Gamal Abdel Nasser verkündet, sie könnte bis nach Israel fliegen. Nur zwei Tage später, am 23. Juli 1962, werden der Weltöffentlichkeit in Kairo weitere Raketen auf einer Parade präsentiert. In Jerusalem schrillen die Alarmglocken. Der Mossad, gerade erfolgreich auf Nazi-Jagd in Südamerika, setzt seine Top-Agenten neu an. In der Raketenfabrik Kairo-Heluan explodieren Pakete, die Sekretärin des deutschen Chef-Ingenieurs, Professor Wolfgang Pilz, wird durch eine Briefbombe schwer verletzt. Dann verschwindet in München der Chef der Material-Zulieferer-Firma für das ägyptische Raketenprojekt, Dr. Heinz Krug, spurlos. Die Informationsbasis besorgt Mossad-Chef Isser Harel in Madrid beim Ex-SS-Offizier Otto Skorzeny, der 1943 durch seine Beteiligung an der Mussolini-Entführung auf dem Gran Sasso zu zweifelhaftem Ruhm gelangt war. Außenministerin Golda Meir nutzt die Affäre, um den Staatsgründer Ben Gurion aus dem Amt zu treiben. Eine Tradödie, wie Ex-Staatspräsident Shimon Peres, bedauert. Denn Nassers Raketen waren so gut wie fluguntauglich. „Es war alles ein Bluff.“ Die 45-Minuten-Dokumentation präsentiert neue Augenzeugen, Fakten und Beweise in dem politischen Thriller um Nassers Raketen, deutsche Experten und zweifelhafte Aktionen des Mossad.