Gewinner und verlierer im spiel der mächtigen
ZDF-Zoom reportage (2019)
„America first“, Strafzölle gegen China und Deutschland. Fast täglich meldet sich US-Präsident Trump und stellt vermeintlich gültige Regeln des Freihandels auf den Kopf. Wenn Deutschland so weitermache, „werden wir Zölle von 25 Prozent auf ihre Autos verhängen, und glaubt mir, dann hören sie auf“, verkündet Trump. Was macht Trumps Handelskrieg mit Deutschland? „America first“ – das klingt für Unternehmer Sönke Winterhager aus dem sächsischen Freital absurd: Seine Stahlgruppe Boschgotthardshütte produziert jährlich rund 200.000 Tonnen Edelstahl – und jede zehnte Tonne geht in die USA. Seit dem Frühjahr 2018 wird das bestraft: mit satten 25 Prozent Einfuhrzoll. Allerdings: Die USA können auf den hochwertigen „Sachsen-Stahl“ nicht verzichten.
Kersten Schüßler reist dorthin, wo der sächsische Stahl gebraucht wird – in den „Rost-Gürtel“ der USA. Dort hat Monteur Scott F. Chittohk fest daran geglaubt, dass Trumps Zölle etwas ändern könnten, an den manchmal so brutalen Gesetzen des Freihandels.
Auch Europa handelt häufig nach den eigenen Interessen. Das wird am Beispiel Ghana klar. Lange durfte sich das westafrikanische Land vor Billigimporten aus dem mächtigen Europa schützen. Dann aber forderte die EU und damit auch Deutschland, Ghana müsse seine Zölle fallen lassen, wenn es weiter seinen Kakao in die EU exportieren wolle.