Verloren am Hindukusch

Die Bundeswehr in Afghanistan

Ard/wdr Reportage (2012)

Sie nennen sich „das vergessene Bataillon“, und ganz Unrecht haben sie damit nicht. Erst wenn Katastrophen passieren, rückt der mittlerweile gefährlichste Außenposten der deutschen Bundeswehr in Afghanistan, in den Mittelpunkt des Interesses.

Die Reportage zeigt den herausfordernden Alltag der Soldaten im OP North in der Provinz Baghlan drei Wochen vor dem Amoklauf eines verbündeten afghanischen Soldaten Mitte Februar.

Der Kommandeur Nikolaus Carstens und auch die einfachen Soldaten erzählen: Wie sinnvoll, wie effektiv ist der Einsatz vor Ort eigentlich? Wem kann man vertrauen? Wer ist eigentlich der Feind? Verletzung, Tod, die Gefahr, Opfer von Gefechten oder Anschlägen zu werden – das alles schwebt wie ein Damoklesschwert über ihnen. Und was passiert, wenn die Bundeswehr einmal das Land verlassen wird?

Die Afghan*innen in Mazar i Sharif geben den Reportern unterschiedliche Antworten. Manche Familien spüren Hoffnung, Zukunft. Eine Mutter beschreibt die Zeit der Taliban-Herrschaft, die schrecklicher nicht hätten sein können. Die Sicherheit des Landes soll in naher Zukunft in die Hände der afghanischen Armee und Polizei gelegt werden. Bis dahin kämpfen die Soldaten im OP North gegen die Taliban, das Misstrauen der Bevölkerung und die Bedrohung durch Anschläge – auf verlorenem Posten am Hindukusch?

Autor*innen: Gesine Enwaldt, Kersten Schüßler, Geza Zalmai

Kamera: Tim Scherret

Schnitt: Peter Klum

Redaktion: Britta Windhoff, Swantje von Massenbach (WDR)