abzocke im osten

Abzocke im Osten

ZDf-History (2022)

Glücksritter aus dem Westen, altgediente Träger des sterbenden Staates DDR oder zwielichtige Investoren aus dem Ausland: Die Wiedervereinigung ist ein Eldorado für Betrüger aller Art. Der Schaden für die Staatskassen geht in die Milliarden.

Fehlende Koordination, Kompetenzgerangel, Grabenkämpfe und mangelnde Transparenz machen die Aufklärung schwer und öffnen gleichzeitig weiteren Betrügern Tür und Tor. Sie nutzen geschickt die Gunst der Stunde, um schnell zu sehr viel Geld zu kommen.

Darunter auch die niederländische Firma Jan Zwagerman International. Sie kauft im Juli 1991 die „BBB“: die „Bagger-, Bugsier- und Bergungsreederei“ mit Sitz in Rostock. Es ist Europas größte Spezialreederei, mit 2.500 Arbeitsplätzen ein Jobgarant für die Region. Den angesetzten Kaufpreis handeln die niederländischen Käufer von drei auf 1,5 Millionen D-Mark runter. Statt zu investieren, schlachten sie die BBB konsequent aus. Mehr als 40 Millionen Subventionsgelder fließen in die eigenen Taschen statt in den Betrieb. Das Ergebnis: die Zwangsvollstreckung und eine spektakuläre Verhaftung der Drahtzieher auf der Autobahn.

„ZDF-History“ erzählt, wie Wirtschaftskriminelle die Wirren der Wende nutzten, um sich an großzügigen Subventionen oder an ehemaligem Staatseigentum der DDR zu bereichern. Darunter auch der Käufer des DDR-Betriebes Wärmeanlagenbau (WBB), Michael Rottmann, Bauunternehmer Jürgen Schneider oder die Drahtzieherin eines der größten Wirtschaftsthriller um das millionenschwere Vermächtnis der ehemaligen Staatspartei SED, Rudolfine Steindling – genannt die „rote Fini“.

Autor: Cornelia Liedke, Kersten Schüßler
Kamera: Julia Senkler, Ulf Behrens
Schnitt: Rainer Speidel
Redaktion: Johanna Kaack und Anja Greulich