Fluch oder Segen?
NDR Dokumentation (2017)
Shopping Malls sind optimiert nach allen Regeln des Marketings, des Handels, der Finanzwelt. In Deutschland bauen und betreiben Alexander Otto und seine rund 3.500 Mitarbeiter immer mehr Center in Deutschland und Europa und stets nach dem gleichen Konzept: 1A-Lage, mindestens 250.000 Menschen im Einzugsbereich, ein bewährter Mix aus großen und kleinen Geschäften und ein straffes Management, permanent optimierend, immer neue Formate bringend und möglichst den Konsum in keiner Weise irritierend. Für ECE-Entwickler Jan Röttgers ist klar: „Es gibt auf dem Investment-Markt eine hohe Nachfrage nach Shopping-Centern, (weil) natürlich Anlage-Alternativen fehlen aufgrund der Niedrigzins-Politik.“ In immer mehr Städten findet sich Malls voller unsichtbarer Kameras, wo Menschen ungestört von Wettereinflüssen, von Straßenmusik oder gar Bettlern vor allem Geld ausgeben. Kritiker finden: Malls sind keine Begegnungsorte für Bürger, sie sind kühle Kapitalmaschinen. Gibt es eine Alternative? Ja, sagt der Bürgermeister von Celle. Er hat seine Altstadt wieder belebt – nach Konzepten der Malls aber ohne eine in die Stadt zu holen.